So sieht meine konkrete Lösung aus: Ich saß bis eben in der letzten Runde der OB-Kandidaten beim Wolfener Campusverein und habe u.a. meine Positionen zum Thema Bildung und Standorte der Schulen erklärt. Seit längerem beschäftigt mich die Attraktivität und Familienfreundlichkeit unserer Stadt. Ich führte daher in den letzten Wochen viele Gespräche mit Kreistags- und Stadtratsmitgliedern, um mich über alle Zusammenhänge zu informieren.
Der Landkreis ist zuständig für Gymnasium und Sekundarschulen, die Stadt für Grundschulen. Ich sah mir deshalb die teils sehr ausgelasteten Grundschulen in Wolfen und Bitterfeld an und natürlich die in Greppin und Holzweißig sowie in Thalheim die ehemalige Grundschule.
Insbesondere in Thalheim traf ich Eltern und diskutierte über die Zukunft unserer Stadt. Die örtliche KITA ist voll und es gibt sogar Wartezeiten, das Neubaugebiet verzeichnet Zuzug und hin zum Brödelgraben soll ein weiteres Wohngebiet entstehen. Es gibt in Thalheim keine Ruine und keinen Leerstand. Ebenso wie in den anderen kleinen Ortsteilen, trifft man überall junge Mütter mit Kindern. Die Thalheimer monieren, dass ihre Kleinsten in eine sehr große Grundschule nach Wolfen müssen, wo alles sehr anonym sei. Daher kam mir die Idee, warum man nicht mal wieder eine Schule eröffnen kann in diesem Land?
Man hört immer nur von Schulschließungen in Sachsen-Anhalt. Die Schließung der Grundschulen in Pouch und Gölzau sind mir noch negativ in Erinnerung. Als Vater weiß ich, wie wichtig die Erreichbarkeit von KITA und Grundschule ist. Dieser Aspekt ist ein wichtiger Standortfaktor!
In Thalheim gibt es genügend Kinder, es gibt junge Menschen, die Familien gründen und es gibt eine ehemalige Grundschule, die nach der Schließung umfassend saniert wurde. Auch die Turnhalle wurde saniert und sogar erweitert. Ebenso der ehemalige Schulhof. Es bedarf daher keinerlei großer finanzieller Aufwendungen des Landkreises oder der Stadt. Im Gegenteil: der Landkreis würde sogar sparen, denn die Kinder müssten nicht mehr mit dem Schulbus nach Wolfen gefahren werden!
DESHALB SETZE ICH MICH FÜR EINE GRUNDSCHULE IN THALHEIM EIN.
Welche Haken gibt es und wie würde ich die Probleme lösen?
1. Die derzeit eingemieteten Vereine könnten in die alte Sekundarschule /alten Jugendclub umziehen, denn es handelt sich um eine städtische Immobilie. Ich denke, der Thalheimer Heimatverein würde sich dem nicht sperren. Damit wäre auch das Problem gelöst.
2. Der Kreistag müsste die Einzugsgebiete ändern oder freigeben und könnte sogar eine Wahlfreiheit für Eltern ermöglichen. Das wäre sogar zeitgemäß und zukunftsorientiert.
3. Sollte die aktuelle Landesregierung wieder auf die Idee kommen, die Mindestschülerzahl zu erhöhen, um weitere Schulschließungen zu erzwingen, dann würde ich dem folgendermaßen entgegenwirken: Die Grundschule Thalheim würde als Außenstelle der Grundschule Erich Weinert in Wolfen fungieren. Das Gleiche stelle ich mir für Greppin vor, wo seit Jahren über eine Schließung diskutiert wird. Die Grundschule Greppin könnte als Außenstelle der Grundschule in der Bitterfelder Anhalt Siedlung fungieren. Die großen Grundschulen würden dadurch entlastet.
Diese Lösung würde für Thalheimer und Greppiner Kinder bedeuten, dass sie in ihrem gewohnten, dörflichen Umfeld zur Grundschule gehen könnten und nicht jeden Morgen mit dem Bus fahren müssten.
Das sind meine konkreten Vorstellungen für die ich gemeinsam mit den Ortsbürgermeistern, den Ortschaftsräten und mit dem gesamten Stadtrat kämpfen würde.
Alle OB-Kandidaten reden von Zuzug. Diesen generieren wir nur, wenn wir als Stadt attraktiv sind – auch in den kleineren Ortsteilen!
Überfüllte Schulen in den großen Ortsteilen sind auch kein Qualitätsmerkmal auch deshalb brauchen wir die Grundschulen in Greppin, Holzweißig und Thalheim langfristig!
Ich denke, wir sollten mehr tun für unsere Kleinsten und mehr tun für junge Familien, daher habe ich mir darüber diese Gedanken gemacht und möchte mich als Oberbürgermeister dafür einsetzen!
Ich habe das eben zur Podiumsdiskussion in Wolfen vorgeschlagen. Herr Dr. Flämig hielt das für ein Luxusproblem und was sagte der Thalheimer CDU-Kandidat Armin Schenk zu meinem Vorschlag? Er übernahm ihn sofort und verkaufte meine konkrete Idee, als wäre es seine.
Ich frage mich, wo seine Initiativen bisher waren. Er sitzt im Ortschaftsrat Thalheim und im Stadtrat. Jetzt meine Idee zu kopieren ist ein starkes Stück aber es wundert mich nicht.
Herzlichst, euer Kay