Noch geben sie sich kämpferisch, so tönt EU-Chefin Ursula von der Leyen als sie das neuste Sanktionspaket vorlegte: „Gemeinsam ziehen wir die Schlinge um Russland immer enger.“
Doch das ist geheuchelt, gibt es doch bis zum heutigen Tage kein umfassendes Gas-Embargo der EU. Gut so, zwar strömt kein Gas mehr durch Nord Stream, aber Russland liefert sein Gas über andere Wege wie die Pipeline TurkStream durch das Schwarze Meer oder zunehmend über eigene Flüssiggas-Kapazitäten. Rund 500 Millionen Kubikmeter Pipeline-Gas pro Woche und 1500 Kubikmeter LNG pro Monat importiert die EU aktuell. Zu den Top-Beziehern gehören laut Preis-Informationsdienst ICS Frankreich, Spanien und Belgien.
Des Weiteren moniert der Focus eine sich auf der ganzen Welt breitmachende „pazifistische Grundstimmung“ und nennt dabei unter anderem das „Manifest für den Frieden“ von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer, welche forderten: „Die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen.“, sowie den Gouverneur von Florida, Ron de Santis der sich unmissverständlich gegen die militärische Hilfe der Regierung von Joe Biden stellte: „Just saying it’s an open-ended blank check, that is not acceptable.“ („Nur, um es klar zu sagen, dies ist ein offener Blankoscheck, das ist inakzeptabel.“)
Während dessen verdienen sich Profiteure wie Indien ein goldenes Nässchen, da sie die durch westliche Zurückhaltung frei werdenden Mengen an russischem Öl und Gas günstig zu importieren, um so aus dem Konflikt massiv Kapital zu schlagen.