Gestern Abend bin ich als Gast im Bau- und Vergabeausschuss gewesen.
(Was im überigen auch jeder andere Bürger tun kann und sollte)

Was gab es….
Eine kurze Diskussion zum ehemaligen Bürgermeisterhaus in der Bitterfelder Burgstraße. Diese Ruine, und anders kann man das Haus auch nicht mehr bezeichnen, wartet quasi auf ein selbständiges in sich zusammenfallen.
Leider wurden die weiteren Erklärungen dazu kurzerhand in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verlegt. Was wohl bei Immobilienangelegenheiten üblich, aber für mich und meine Neugierde weniger schön war  .
Auf alle Fälle scheint jetzt Bewegung in die Sache zu kommen, was nach gefühlten 20 Jahren des Verfalls, mitten in der Stadt, wenigstens positiv ist. (Danke an Herrn Krillwitz (Ortsbürgermeister Wolfen/Pro Wolfen) für seine Initiative)

Zweiter spannender Punkt….
Eine „Nachnutzungsanfrage“ für den jetzt leerstehenden „Penny“ in der Brehnaer Str.43 in Bitterfeld. Das ist genau gegenüber von Bitz/OBI/REWE/ . Die Anfrage wurde gestellt um dort einen Sonderpostenmarkt anzusiedeln(der wievielte wäre das eigentlich in der Stadt?Und im Bitz gibt es ja auch zwei)
Eigentlich widerspricht das ja mal wieder unserem gültigen Einzelhandels- und Zentrenkonzept (um die Innenstädte zu schützen) aber das ist ja kein „Dogma“ höre ich wieder von den üblichen Verdächtigen. Und man will das Einzelhandelskonzept ja eh anpassen diskutiert die Runde weiter (ich muss still sein, bin ja nur Zuschauer) und auf alle Fälle wäre ja belegt, viel besser als Leerstand(was für ein Argument! Damit kann man alles verkaufen) Dann für mich ein kurzer Lichtblick, ein Herr Denkewitz aus Holzweißig gibt zu bedenken „es gäbe doch schon genug Märkte dieser Kategorie in der Stadt und man sollte sich doch bemühen, die Einkaufskultur nicht völlig aus den Augen zu verlieren“ Vielen Dank an den Herrn.
Dieser Einwurf hat leider den Rest des Ausschusses nicht beeindruckt. Mit dem Hinweis das man heute leider nicht, aber später mit dem „angepassten“ Konzept, hoffentlich was machen könnte, wurde der Tagesordnungspunkt beendet… leider sind Zwischenbemerkungen von Gästen nicht erwünscht. Ich empfehle diesbezüglich dringend eine Satzungsänderung  .

Zufällig war ich am Montag an dem ehemaligen „Penny“, ich wollte schauen ob die Örtlichkeiten für ein „Kinderspielparadies“ geeignet wären. Also ähnlich dem „IgelMizzi“ in Dessau. Und ja, das könnte passen. Parkplätze vor der Tür ohne Ende und die ca. 800m² wären sicher ne machbare Größe für unsere Stadt. Auf die Idee kommt man nur nicht, wenn man die Stadt aus der Sitzungssaalperspektive abhandelt…

Und nun mein Bauchschmerzentagesordnungspunkt.
Der Neubau eines EDEKA-Marktes auf dem Gelände der ehemaligen Molkerei in Bitterfeld wurde behandelt.
Für die Ausschussmitglieder scheint das kein Problem mehr zu sein, alle locker flockig drauf.
Es geht nur noch um Details, alles scheint beschlossen und abgehakt. Lärmemission ist noch ein Thema, die Schädlichkeit für die Innenstadt? Kein Thema…Das wir dann der zwölfte! Lebensmittelmarkt in Bitterfeld sein. Sonst haben wir es nicht so mit „Spitzenplätzen“ aber in dem Sektor sind wir wohl nicht zu schlagen. Ein Vollsortimenter in der Innenstadt? Oh, leider nein, Fehlanzeige. Belebung des Zentrums und Versorgung der älteren weniger mehr mobilen Bürger? Ist mit den Interessen der Handelskonzerne nicht vereinbar. Erinnert mich irgendwie an früher „vorwärts immer, rückwärts nimmer“.
Da gehört ein Hotel auf die Fläche der ehemaligen Molkerei, oder etwas Vergleichbares. Wir brauchen Touristen die länger in der Stadt bleiben als einen Tag. Und das logischerweise in Goitzsche- und Radwegnähe
Für mich ist der EDEKA da draußen, wieder mal ein großer Schritt in die falsche Richtung.

…damit war der öffentliche Teil beendet.

Kleine Anmerkung noch zum heutigen Tag, meine „Wahlkampf-Spinnerei“ zum Thema „wie erhalten wir unseren KUPA (Kulturpalast) in Bitterfeld“ hat heute erste Gespräche zur Folge gehabt… .
Beide gut und die ersten winzige Schritte um vielleicht wieder Bewegung in das Thema zu bringen.

LG Kay